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Regionetz startet Testphase für innovatives, mobiles Messsystem

26.05.2025

Die Regionetz GmbH hat eine neue Ära in der Gasnetzüberwachung eingeläutet: Mit dem Start der Testphase des innovativen Messfahrzeugs „MobilGuard“ setzt das Unternehmen neue Maßstäbe in Sachen Sicherheit, Effizienz und Klimaschutz. Das speziell ausgerüstete Elektrofahrzeug dient der frühzeitigen Erkennung von Methanlecks – ein entscheidender Schritt zur Einhaltung der verschärften EU-Methanverordnung.

Herzstück des Systems ist modernste Sensortechnologie aus dem Hause ABB, die mit einer Empfindlichkeit im Bereich von Teilen pro Milliarde selbst kleinste Gaskonzentrationen erkennt. Die Sensoren differenzieren präzise zwischen Erdgas und anderen Methanquellen wie Faulgasen, was Fehlalarme minimiert. Mithilfe eines Dachanemometers werden Windrichtung und -geschwindigkeit erfasst, um die genaue Lokalisierung von Leckagen zu ermöglichen – in Kombination mit GPS-Daten und Echtzeitanalyse direkt im Fahrzeug und in der Regionetz-Zentrale.

„Wir sprechen hier von einem Quantensprung in der Netzüberwachung“, betont Axel Kahl, Geschäftsführer der Regionetz. „Die neue Technik erlaubt es uns, täglich bis zu 40 Kilometer Gasnetz effizient und zuverlässig zu überprüfen – ein Vielfaches der bisherigen Kapazität.“

Die bisher übliche manuelle „Teppichbegehung“ – zeitaufwendig und personalintensiv – stößt angesichts verschärfter Prüfzyklen an ihre Grenzen. Mit dem neuen System kann Regionetz nicht nur die gesetzlichen Anforderungen besser erfüllen, sondern auch die Zahl unentdeckter Leckagen deutlich senken. Methan, Hauptbestandteil von Erdgas, ist als Treibhausgas über 80-mal klimaschädlicher als CO₂ – jede vermiedene Emission zählt.

Die Daten der mobilen Messungen fließen in ein intelligentes Telematiksystem ein, das Routen plant, Verdachtsfälle dokumentiert und Reparatureinsätze priorisiert. Wird eine Leckage detektiert, erfolgt zunächst eine Klassifizierung durch Fachpersonal – bei kritischen Werten wird sofort ein Reparaturteam entsendet und die Anwohner informiert.

Das Fahrzeug vereint Präzision und Tempo: Selbst bei 50 km/h liefert das System verlässliche Daten. Erste Einsätze in Stolberg, Titz und Heinsberg dienen der Feinjustierung, bevor der Regelbetrieb ab Oktober startet. Die Regionetz wurde bereits mit Sonderfahrrechten ausgestattet, um auch in verkehrsberuhigten Zonen operieren zu können.

Die Investition: rund 400.000 Euro – vergleichbar mit einem Luxus-Sportwagen. Doch statt PS zählt hier Genauigkeit. Mit der neuen Technik sieht sich Regionetz als Vorreiter unter den deutschen Netzbetreibern: „Wir zeigen, wie sich technische Innovation und Klimaschutz sinnvoll verbinden lassen“, so Projektleiter Elmar Frenken.